Kartoffelflins'chen (von rohen Kartoffeln)

1 ½ kg

große Kartoffeln

4

Eier

 

Salz

1 Eßl.

Mehl

1 knapper Teel.

Anis

1

Zwiebel

 

Öl

 

Zucker oder

 

Apfelmus

Mir ist noch nie ein Mensch begegnet, der nicht gern Kartoffelflinsen ißt. Kartoffelpuffer, Plinse oder Reibekuchen heißen sie in anderen Gegenden. Man kann sie in jeder Jahreszeit bereiten, aber am besten schmecken sie von neuen Kartoffeln im Frühling. In Ostpreußen konnte man in kleinen Gastwirtschaften zu jeder Tageszeit Kartoffelflinsen als einziges Gericht zu Kaffee serviert erhalten. Sie gingen weg wie >warme Semmeln<.
Die rohen Kartoffeln schälen und kurz vor dem Backen reiben, damit sie hell bleiben. Bei neuen Kartoffeln wiederholt das Wasser vom Teig abschöpfen. Eier, Salz, Mehl, Anis und eine kleine geriebene Zwiebel untermengen. Den Teig gut rühren. In der Stielpfanne Öl zum Sieden bringen, und je nach Belieben kleine oder größere Flinsen darin auf beiden Seiten rösch (knusprig) und braun backen. - Am besten einen Extrateller neben den Herd stellen und einige gleich aus der Pfanne mit Zucker bestreut während des weiteren Backens verzehren, sonst kommt man nämlich nicht mehr dazu. Ja, die Hausfrau muß - während ihre Familie die ersten frischen Flinsen schon ißt - am Herd ausharren, bis der ganze Teig verbacken ist. - Statt des Zuckers kann man auch Apfelmus zu den Flinsen geben. Wir trinken gern Bohnenkaffee dazu oder essen eine heiße Apfelsuppe, im Sommer eine Obstkaltschale, am liebsten von Blaubeeren, dazu. Kartoffelflinsen munden auch kalt gut, mit Kompott oder Marmelade bestrichen. Aber machen Sie sich keine Hoffnungen, meistens bleibt nichts mehr übrig !